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Jörg Armbruster
Von Doppelmoral und Verschwörungsangst — das Misstrauen der arabischen Welt.
Ob Sykes-Picot Abkommen von 1916, der schier unlösbare Palästinenserkonflikt 1967 oder Bushs Irakinvasion von 2003 mit dem Versprechen Demokratie zu bringen. Der Westen, allen voran die USA, haben ihr Ansehen als ehrliche Makler in der arabischen Welt schon lange verspielt. Das Misstrauen ist gestiegen gegenüber allem, was der Westen anstößt. Redet er von Demokratie, vermuten viele Araber eine Agenda hinter dem gesprochenen Wort, zum Beispiel die, der Westen wolle mit solchen Versprechen arabische Politiker gefügig machen. Es sind nicht nur aus der Luft gegriffene Verschwörungstheorien, die die Menschen in der arabischen Welt umtreiben, oft genug hat der Westen sich so verhalten, dass der Vorwurf der Doppelmoral zutrifft. Zum Beispiel in Israel, genauso sein Verhältnis zu den arabischen Diktatoren oder wenn es um Öl ging: Unterstützt wird, wer dem Westen nützt. So die einfache vielleicht auch vereinfachende Formel. dennoch muss man genau hinschauen bei diesem Vorwurf. Oft genug benutzen auch arabische Alleinherrscher solche Verschwörungsängste, um mit ihnen das eigene Volk zu domestizieren.