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Peter Hoffmann
„Ein Freund, ein guter Freund“ — aus dem Alltag eines chinesischen Begriffs.
Bei dem Begriff „Freundschaft“ fallen uns Deutschen und teilweise Westlern die großen und vor allem, das ist begriffsbestimmend, unzertrennlich-lebenslänglichen Freundschaftsbünde ein, allen voran: Winnetou und Old Shatterhand, Sherlock Holmes und Dr. Watson, aber auch Achilleus und Patroklos, Dick und Doof, Ernie und Bert, Spok und Captain Kirk, Asterix und Obelix.
Wenn man mit diesen Vorbildern im Kopf und dem allgegenwärtigen Begriff vom „Freundschaft schließen“ (jiao pengyou) den chinesischen Alltag betritt, wo man sofort und zugleich als „Freund“ begrüßt wird, dann wird man zunächst einmal bitter enttäuscht werden.
Warum ist das so? Gibt es im Chinesischen keine Freundschaft, wie behauptet worden ist? Oder verstehen wir da etwas falsch? Der kleine Beitrag versteht sich als erste Annäherung an diese Fragestellung und beschäftigt sich mit dem Unterschied der Begriffe „Freund“ und „guter Freund“ im chinesischen Alltag.