Wertewelten
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  • Chetana Nagavajara

    Im Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Skepsis: Ein westöstlicher Dialog.

    Die Skepsis, oder genauer gesagt, der Zweifel, ist nicht als Negativum aufzufassen. Im Kalama-Sutta empfiehlt der Buddha den Zweifel an allem Herkömmlichen als Wegbereiter für eine gedankliche Autonomie, die, von der Ethik unterstützt, das Gemeingut fördern kann. Die westliche Philosophie ihrerseits betrachtet René Descartes’ „methodischen Zweifel“ als bahnbrechend. Die rationelle Methode mag einem frommen Geist wie Blaise Pascal als unzulänglich vorkommen und seine „Wette“ um die Existenz Gottes ist eine Verabsolutierung des Vertrauens, ja des Glaubens. Der Buddhismus als Religion verlangt auch Vertrauen, darunter das in das Gesetz des „Karma“, und später dogmatischer, in die Unfehlbarkeit der Lehre Buddhas. Zwischen Skepsis und Vertrauen liegt ein weites Feld, auf dem Konflikte, Widersprüche und Komplexität des Menschenlebens sich abspielen, die Kunst und Literatur zu ihrem Gegenstand machen. Bejahung und Befragung des Vertrauens trägt zu deren intellektuell-geistigen Reichtum bei. Das Medienzeitalter hat all das entmachtet. Der Mensch ist zum Zauberlehrling geworden. Hingegen hat sich abseits von Skepsis und Vertrauen, im Osten sowie im Westen, die Volksverdummung durch die von Technologie und Kapital aufgepeitschte Propaganda vollzogen. Die jüngste politische Krise in der vorwiegend buddhistischen Heimat des Referenten repräsentiert ein Todesurteil des Kalama Sutta. „Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen“, um mit Büchner zu reden. Wir können weder zweifeln noch vertrauen. Das kritische Denken und das konstruktive Empfinden sind uns abhanden gekommen.

  • Vertrauen.

    9. öffentliches Forum des Projekts Wertewelten
    10.—12. Juli 2014.

    Abstract
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    Teilnehmer

    • Karin Amos
    • Jörg Armbruster
    • Niels Birbaumer
    • Heinz-Dieter Assmann
    • Frank Baasner
    • Fawzi Boubia
    • Hans Christoph Buch
    • Roberto Cazzola
    • Christoph Frank
    • Gerd Heinz
    • Peter Hoffmann
    • Ulrike Kistner
    • Leo Kreutzer
    • Carlotta von Maltzan
    • Chetana Nagavajara
    • Avi Primor
    • Frank-Olaf Radtke
    • Teruaki Takahashi
    • Jürgen Wertheimer
 
Eberhard Karls Universität Tübingen
DFI - Deutsch-Französisches Institut
Baden-Württemberg - Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
 
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